Rückblick: Gemeindereise ins Heilige Land

Felsendom
Bildrechte Rainer Mogk

10 Tage waren wir im Heiligen Land unterwegs, am See Genezareth, dem Hauptwirkungsort Jesu, in der Wüste, in Jerusalem und am Mittelmeer.

Hier auch schon einige Eindrücke:

11 Tage im unheiligen Heiligen Land
Der Lufthansa Flug 680 brachte uns sicher nach Tel Aviv und nachdem die Einreiseformalitäten von allen erledigt waren, ging es entlang der Mittelmeerküste nach Galiläa an den See Genezareth. Glücklich die Genesenen unter uns, denn auf sie wartete im Kibbuz Nof Ginnosar ein üppiges Büffet, während der Rest sich -coronabedingt- mit einem Abendessen auf dem Zimmer begnügen musste. Der nächste Tag startete mit einem Gottesdienst am See Gennesaret in Tabgah und führte uns um den See herum über Betsaida und Kursi bis zum Moshav Arbel, einem Bergrücken mit gigantischer Aussicht auf den See und die gegenüberliegenden Golanhöhen. Ein Besuch der sehenswerten Synagoge von Migdal, der Heimat Maria Magdalenas, rundete den Tag ab. Am Dienstag ging in es dann nach der Besichtigung des eindrucksvollen Mosaikfußbodens einer Synagoge in Hamat Tiberias entlang des Jordantals nach Nabi Musa. Dieses in der judäischen Wüste gelegene muslimische Heiligtum bildet mit seiner Karawanserei einen einzigartigen Kontrast zur kargen und steinigen Umgebung. Über Qumran, dem Fundort der berühmten Schriftrollen, gelangten wir zum oberhalb des Toten Meeres gelegenen Kibbuz En Gedi, unserer Heimat für weitere zwei Nächte.                                                                                                                                                     
Am nächsten Vormittag erwanderten wir - unterschiedlich weit, jeder nach Lust, Laune und Muskelkraft, das Wadi Arugot mit seinen beeindruckenden Felsformationen. Den Abschluss des Wadis bildete eine schöne Gumpe, die von einem Wasserfall gespeist, von manchen für ein erfrischendes Bad genutzt wurde.  Der Nachmittag gehörte Massada, der herodianischen Felsenfestung und "Showdown" des jüdischen Aufstandes gegen die Römer im Jahre 70 n. Chr. Einige bevorzugte die Alternative, ein erholsames Bad im nahen Toten Meer. Mit dem Besuch von Mamshit, einer an der alten Weihrauchstraße vom Jemen ans Mittelmeer gelegenen Handelsstadt aus nabatäischer bzw. byzantinischer Zeit begann unser nächster Tag. Es war eine sehr windige Angelegenheit, was wir besonders bei der anschließenden kleinen Wanderung an den Rand des Makhtesh Gadol feststellen konnten, einem Erosionskrater von riesigen Ausmaßen. Der Blick in und über den Krater entschädigte allerdings für das "Peeling", dem unsere Haut durch den Wind ausgesetzt war. Höhepunkt der Tages war für die meisten allerdings zweifellos die anschließende Wanderung durch das Wadi Avdat mit dem Aufstieg über Treppen und Leitern am Ende des Tales. Besonders gefreut haben sich diejenigen von uns denen diese Wanderung vor 3 Jahren entgangen ist, da damals das Wadi wegen vorhergegangener Regenfälle gesperrt war.  Bevor wir im Kibbuz Mashabei Sade unsere doch etwas "unterkühlten" Zimmer bezogen, hatte unser Reiseleiter Beni als kleine Überraschung noch den Blick auf das Solarkraftwerk Aschalim parat. Unser Besuch in Hebron, der Stadt der "Erzväter", am nächsten Vormittag stand ganz im Zeichen von Kälte und Regen, so dass wir froh waren, beim Besuch der Patriarchengräber in der Machpela vor Wind und Wetter geschützt zu sein. Dem Mittagessen in einem Einkaufszentrum folgte die Weiterfahrt nach Jerusalem und ein erster Blick auf die Stadt vom Ölberg aus. Der Besuch im Institut für Altertumswissenschaften und das Gespräch mit Prof. Dr. Vieweger stimmten uns auf die nächsten Tage in der "Heiligen Stadt" ein. Nach Bezug der Zimmer im österreichischen Hospiz nutzten einige noch die Gelegenheit zu einem Besuch des "Western Wall", von uns häufig fälschlicherweise als Klagemauer bezeichnet. Der Besuch in der deutschen Schule Talitha Kumi bildete den Auftakt unserer Bethlehem-Tour am Samstag. Beim anschließenden kurzen Besuch an der Sperrmauer konnten wir die Graffitis internationaler Streetartkünstler u.a. von Banksy bewundern, ehe nach dem Mittagessen ein Besuch der Geburtskirche auf dem Programm stand.          Am Sonntag nutzten die meisten von uns die Gelegenheit zum Besuch des deutschsprachigen Gottesdienstes in der evangelischen Erlöserkirche. Je nach Interessenslage ging es anschließend auf einen Spaziergang durch Jerusalem oder nach Yad Vashem zum Besuch der beeindruckenden, aber auch erschütternden Holocaust-Gedenkstätte.
Unser letzter Tag in Jerusalem führte uns nach dem Frühstück vom Jaffa Tor über die Stadtmauer von "Alt-Jerusalem" bis zum Löwentor und anschließend in die Unterwelt der Litostratos Ausgrabungen an der Via Dolorosa. Weiter ging es über das Davidson Center an der Western-Wall ins jüdische Viertel. Im Anschluss an den kurzen Mittagsimbiss stand - für die noch Willigen- die Hurva Synagoge auf dem Programm und daran anschließend, je nach Interessenslage, ein Spaziergang durch die Gassen der Altstadt (Grabeskirche etc.). Dem Stau auf den Straßen Jerusalems entronnen brachte uns der Bus nach Cäsarea. Diese Stadtgründung des von den Juden ungeliebten Königs Herodes zeigt auf eindrucksvolle Weise zu welch genialen Leistungen dieser Mann als Architekt fähig war. Das nicht weit davon entfernte Aquädukt ist ein weiterer  Beweis römischer Baukunst. Der anschließende Spaziergang durch Tel Aviv begeisterte mit seinen Häusern im Bauhaus-Stil nicht nur die Architekturinteressierten unter uns. Dank der sehr zentral gelegenen Unterkunft in Jaffa konnte, wer wollte, den Tag mit einem Spaziergang am Strand ausklingen lassen. Der letzte Tag bot, bevor es am Mittag mit dem Bus zum Flughafen ging, die Gelegenheit zum Bummel durch die Gassen der Altstadt oder entlang der Strandpromenade. "LH 681 ready for take off" hieß es dann gegen 17.30" und 10 Tage voller interessanter Eindrücke, Gespräche und Begegnungen mit Land und Leuten gingen zu Ende.
Hans Streicher